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In den letzten Jahren wurden in den Gebieten durch die die Blaue Fahrt führt, wichtige Ausgrabungen vorgenommen: vor allem in Aphrodisias und Knidos wurden wertvolle Funde geborgen, die Licht in die ziemlich unbekannte Geschichte dieser Region bringen. Grabungen in großem Ausmaß erfordern enorme finanzielle Mittel und zugleich die Schirmherrschaft ausländischer Universitäten und Organisationen. Doch auch Ausgrabungen unter türkischer Leitung haben wertvolle Ergebnisse aufzuweisen.

Die technische Perfektion der modernen Archäologie stellt die Methoden des vergangenen Jahrhunderts weit in den Schatten. Dennoch steht man nach wie vor vor dem Problem, die mit großer Sorgfalt ausgegrabenen Fundstücke so zu präparieren, daß sie den Bedingungen an der Erdoberflaeche standhalten können. Dazu ist eine ebenso hohe Technologie erforderlich wie für die unterirdischen Grabungen. Ein freigelegtes Denkmal muß sofort restauriert und abgesichert werden. Restauration und Ausgrabung gehen heute Hand in Hand. Deshalb muß es in jedem Archäologen-Team Architekten geben, die über fundamentierte geschichtliche Kenntnisse verfügen. Seit Schliemann ist viel Zeit vergangen! Dies können wir gleich erklaeren: Troja wurde ohne System ausgegraben. Im Gegensatz dazu findet man in Ephesos und Sardes Monumentalbauten, die, mit ausgegrabenen Bruchstücken restauriert, einen stattlichen Anblick bieten. Dazu trägt auch die Verwendung von Beton ihren Teil bei, aber manchmal enstanden durch den Beton häßliche Rekonstruktionen.

Der Architekt und Archäologe muß ausgewogen restaurieren, damit die antiken Gebäude nicht zu Betonklötzen werden. Auch die romantische Anziehungskraft von Ruinenstätten, die von Bäumen, Gebüsch und Blumen umrahmt sind, muß berücksichtigt werden. Es ist wünschenswert, daß eine Ruinenstätte dem Besucher sowohl das ursprüngliche Bild der Stadt veranschaulicht wie auch die kunstgeschichtlichen Epochen, die sie durchlebt hat. Nicht jede Ausgrabungsstaette wird diesen Ansprüchen gerecht.


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